Sie gilt als eine von Leoš Janáceks besten und musikhistorisch bedeutendsten Opern: "Aus einem Totenhaus" ist Janáceks letztes Bühnenwerk und die musikalische Adaption des gleichnamigen weltberühmten Romans von Fjodor Dostojewski. Die gebrochene, bruchstückhafte Art, in der Janá?ek, der selbst das Libretto zu seinem Werk verfasste, Dostojewskis Sujet behandelte, weist weit in die Moderne der Oper voraus und erscheint auch heute noch sehr modern. Komponiert von 1927 an bis zu seinem Tod scheint das visionäre Werk zudem bevorstehende Katastrophen des 20. Jahrhunderts vorauszuahnen: Ein Gefangenenlager, einem Gulag-Lager ähnlich, in dem sich menschliche Schicksale in tiefster Hoffnungslosigkeit abspielen und ausweglos versanden. Da das Werk durch den Tod Janáceks Fragment blieb, wurde der Oper durch Schüler des Komponisten ein optimistischer Schluss angefügt, der aber in dieser werktreuen Umsetzung der Bayerischen Staatsoper München nicht übernommen wurde. Inszeniert von Frank Castorf, mit ganz ausgezeichneter Besetzung (u.a. Bo Skovhus) sowie dirigiert von Simone Young wurde "Aus einem Totenhaus" in München zu einem großen Erfolg und darf als eine der großen Opernaufführungen der letzten Jahre in Deutschland betrachtet werden.