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Die Avantgarden der Moderne verwandelten das Geräusch in Musik – nicht zuletzt durch den verstärkten Einsatz des Schlagwerks. Für dieses Album hat die junge Multi-Perkussionistin Leonie Klein sehr unterschiedliche Solostücke aufgenommen, welche die verschiedenen Stadien der Epoche Neuer Musik repräsentieren.
In der Interpretation von Leonie Klein zeigt jedes Werk sein unverwechselbares Profil im Spannungsfeld von kompositorischer Fixierung und interpretatorischer Gestaltungsfreiheit. Im Vergleich zeigen sich viele unterschiedliche Aspekte neuer Schlagzeugmusik als repräsentativer Einblick in einen wichtigen Zentralbereich Neuer Musik.
Karlheinz Stockhausens solistische Musik für Schlagzeugorchester Zyklus (1959) gestaltet die Leonie Klein als vielschichtiges Kaleidoskop perkussiven Instrumentariums. In Psappha (1975) von Iannis Xenakis macht sie musikalisch ausgestaltete Periodizität im ständigen Wechsel rhythmischer Grundgestalten hörbar. Helmut Lachenmanns Intérieur I (1966) sind subtil belebte Klangereignisse, während Nicolaus A. Huber in Pothos (2010) „die Sehnsucht eines Klangs zum nächsten“ in der Harmonisierung des Gegensätzlichen intoniert. In Thunder (1993) von Peter Eötvös führt die Pauke mittels Pedalierung zu fortwährenden Tonhöhenänderungen, während Johann Julius Fischer mit seinem repetitiven Gathering (2018) für präpariertes Vibraphon den aktuellen Stand der Schlagwerkmusik repräsentiert.