Hindemith war ein Vollblutmusiker und Alleskönner: Komponist, Geiger, Bratscher und zudem beherrschte er alle Instrumente des Orchesters mehr oder weniger professionell. Als 21-Jähriger debütierte Hindemith als Dirigent, doch erst nach dem Zweiten Weltkrieg verlegte er sich intensiv aufs Dirigieren, und die berühmtesten Orchester waren gerne bereit, unter seiner Leitung zu spielen. Hindemiths Ethos war - das Dirigieren betreffend - stark von Wilhelm Furtwängler geprägt. Er legte höchsten Wert darauf, aus einer lebendigen Tradition tonale Bezüge heraus zu schaffen. Hindemith 1958 als Bruckner-Dirigent: Da ist ein gereifter Großmeister tätig, dem Bruckner einen Höhepunkt auf der Wegstrecke zwischen Bach und seinem eigenen Schaffen bedeutete.