Unter den wegweisenden Sinfonikern des 20. Jahrhunderts ist Arthur Honegger womöglich der unterschätzteste. Nur langsam setzte sich im Laufe der Jahre die Erkenntnis durch, dass wir mit seiner Musik, vor allem mit den Sinfonien, ein beispielhaftes, ja, ein "ideelles Universum" (wie es Karin Stöckl-Steinebrunner im ersten Harenberg Konzertführer ausdrückte) vor uns haben, das in exemplarischer Weise einen Komponisten zeigt, der zwei Weltkriege miterlebte, als Mitglied der Gruppe "Les Six" die Musik revolutionieren wollte und letztlich einen Personalstil kreierte, der abseits ausgetretener Pfade eine sehr intensive, erschütternde Dramatik offenbarte, die die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts in einer Art und Weise abbildete, wie kaum eine andere Musik. Mit der sinfonischen Dichtung "Pacific 231" erfand Honegger außerdem im kompositorischen Handstreich die kurzfristig äußerst einflussreiche "Maschinenmusik". Er fand darin Nachfolger wie u.a. Mossolow, Villa-Lobos oder Antheil. Mit "Rugby" und "Pacific 231" sind Honeggers bekannteste Werke auf dieser CD ebenso enthalten wie seine erschütternden Kriegs-/bzw. Nachkriegssinfonien Nr. 2 (1940/41) und Nr. 3 "Liturgique" (1946). Das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR spielt unter der Leitung seines Chefdirigenten Stéphane Denève. Denève ist bekanntermaßen ein weltweit anerkannter Experte für die französische Musikmoderne.