Die Sinfonie Nr. 5 gilt als erstes Werk, in dem Antonín Dvořák zu einer neuen sinfonischen Sprache fand. Weiterhin ist zwar ein böhmisch-folkloristischer Tonfall spürbar, der mit fast Schubertschen Wendungen einhergeht. Doch die frühen Idole der „Neudeutschen Schule“ Franz Liszt und Richard Wagner, die sein bisheriges Schaffen beeinflusst hatten, treten in den Hintergrund. „Dvořáks Werk beginnt eine Ruhe zu beherrschen, die aus dem Bewusstsein des Könnens die Materie sicher beherrscht. Der Inhalt des Werkes erhellt sich und gewinnt an Maß, und der Ausdrucksmittel bemächtigt sich das Gebot ökonomischer und zweckmäßiger Verwertung.“ So beschreibt der Biograf Otokar Šourek diesen stilistischen Wandel. Und so ist diese Sinfonie ein würdiger Nachfolger zu dem gefeierten ersten Teil des Dvořák-Sinfonienzyklus der Deutschen Radio Philharmonie unter der Leitung ihres Chefdirigenten Karel Mark Chichon. Er gilt als Idealinterpret für tschechisches Repertoire und sein vitaler und zugleich richtiggehend süffiger Dvořák-Sound ist wahrhaftig unwiderstehlich!