"Es sollte von allgemeinem Interesse sein, den damals 27-jährigen Daniel Barenboim als Pianist in seinem ersten Soloprogramm zu hören. Barenboim, heute 74, zählt schließlich heute zu den wirkmächtigen und einflussreichen Gestalten des internationalen Musiklebens, ob als Pianist oder Dirigent.
Zur Zeit dieses Live-Mitschnitts von den Salzburger Festspielen hatte Barenboim gerade erst begonnen, sich als musikalischer ""Allrounder"" zu betätigen. Aber er befand sich bereits auf einem ersten Zenith seiner Laufbahn als Pianist. In dem Zwiespalt zwischen zwei Pianistengenerationen und den Interpretationen, die sie charakterisieren, schlug sich Barenboim von Beginn an souverän. Mit bemerkenswerter pianistischer Eloquenz und vor allem einer natürlichen Musikalität, seiner Fähigkeit, ebenso Spannungsbogen aufbauen zu können wie auch kontemplativen Tiefgang, hoher Erfindungsreichtum und eine große dynamische Bandbreite und Sanglichkeit ist Barenboim bis heute ein sehr erfolgreicher Pianist geblieben und Vorbild für nachfolgende Generationen geworden.
Sein Salzburger Beethoven-Programm spannte sich von der frühen siebten Sonate über das chronologisch ""mittlere"" Opus 53 bis hin zu Beethovens letzter Klaviersonate Op. 111, dem ultimativen Maßstab für jeden Pianisten."