Liszts Klavieretüden sind ein Höhepunkt in der Musikgeschichte. Jenseits der enormen technischen Schwierigkeiten sind Liszts Etüden poetische Werke – Études-Tableaux. Sie suggerieren Programmmusik, die von Literatur, Malerei und Folklore beeinflusst ist, wie die Titel „Mazeppa“, „Wilde Jagd“, „Gnomenreigen“ oder „Feux follets“ erkennen lassen. Ähnlich wie bei Schumann fügte Liszt diese lyrischen Bezeichnungen hinzu, um die Fantasie sowohl des Zuhörers als auch des Interpreten anzuregen. Dadurch ebnete er den Weg zum modernen Klavierspiel, wie wir es heute kennen.
Der in Berlin lebende Pianist Amir Katz hat sich bei seiner Liszt-Hommage stark an den Berichten über die späten Meisterkurse in Weimar, Pest und Rom der Liszt-Schüler Lachmund, Göllerich, da Motta und Friedheim orientiert. Katz schreibt dazu: „Diese wertvollen Zeugenberichte liefern uns eine ursprüngliche und inspirierende Illustration der Meisterkurse Liszts, die seine künstlerische Berufung originalgetreu wiedergeben.“