Im Kriegsjahr 1941 entstand Schostakowitschs vom ersten Tag an weltberühmte Symfonie Nr. 7. Sie erhielt den Beinamen „Leningrader“, weil sie Schostakowitsch seiner Heimatstadt Leningrad (heute wieder Sankt Petersburg) widmete. Den Großteil der Musik schuf der Komponist im von deutschen Truppen belagerten Leningrad. Vollendet wurde die Sinfonie schließlich in Kuibyschew (Samara) an der Wolga, nachdem Schostakowitsch mit seiner Familie aus Leningrad dorthin evakuiert worden war.
Dort fand am 5. März 1942 auch die Uraufführung statt. Die Moskauer Erstaufführung am 27. März fand unter lebensgefährlichen Umständen statt, doch selbst ein Luftalarm konnte angesichts der fesselnden Musik die Zuhörer nicht dazu bewegen, die Schutzräume aufzusuchen. Bis heute hat sich an dieser Faszination der Musik wenig geändert: seine Siebte Sinfonie gilt als Schostakowitschs bekanntestes Werk.
Mariss Jansons, der als Fachmann für das slawische Repertoire ebenso, wie für die sinfonische Musik des 19. und 20. Jahrhunderts gilt, hat sich immer wieder mit diesem Meisterwerk auseinandergesetzt. Unter seinem Dirigat interpretieren die Musiker des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks Schostakowitschs Siebte Sinfonie als erschütterndes Zeitzeugnis, machen sie aber gleichfalls zu einem Ausdruck unserer heutigen Epoche. Der Live-Mitschnitt jener Konzerte erscheint nun bei BR KLASSIK: die mustergültige Interpretation eines der wesentlichsten sinfonischen Werke des 20. Jahrhunderts.