„Immer mehr fesselt und berührt Schostakowitschs Musik Menschen in aller Welt. Wie kaum eine andere ist sie Zeugnis einer schweren politischen Epoche und zugleich zeitloser Ausdruck existenzieller menschlicher Empfindungen und Erfahrungen. Für mich persönlich“ – so der im vergangenen Jahr verstorbene Dirigent Mariss Jansons – „ist Schostakowitsch einer der ernsthaftesten und aufrichtigsten Komponisten überhaupt.“
Nachdem Schostakowitsch seine Sinfonie Nr. 4 aufgrund von Formalismus-Vorwürfen in einem kritischen Prawda-Artikel hatte zurückziehen müssen, wurde die 1937 entstandene Fünfte zu einem ungeheuren Triumph: Am 21. November 1937 leitete der junge Dirigent Jewgeni Mrawinski die Uraufführung im Großen Saal der Leningrader Philharmonie. Während des nicht enden wollenden Beifalls schwenkte Mrawinski die Partitur eine gute halbe Stunde lang über seinem Kopf, um auszudrücken, dass der Beifall allein Schostakowitsch gelte.