Für sein Amtsantrittskonzert als neuer Gewandhauskapellmeister wählte Andris Nelsons drei Stücke mit Symbolkraft. Im Zentrum steht die „Schottische“ dritte Sinfonie seines wohl bedeutendsten Amtsvorgängers Felix Mendelssohn, die vom Gewandhausorchester Leipzig dereinst uraufgeführt wurde.
Ihr werden mit Alban Bergs Violinkonzert "Dem Angedenken eines Engels", gespielt von Baiba Skride, und einem Auftragswerk des Leipziger Komponisten Steffen Schleiermacher zwei Kompositionen gegenübergestellt, die den Bogen vom 19. bis ins 21. Jahrhundert spannen.
Keine Frage: Dieses Programm ist Programm. Es bekennt sich zur reichen Leipziger Musiktradition und zeigt, dass alt und neu, anspruchsvollste Kompositions- und Spieltechnik und bewegende Emotionalität keine unvereinbaren Gegensätze sind. Es lässt erahnen, worauf man sich in den Jahren der künstlerischen Partnerschaft des Gewandhausorchesters mit Andris Nelsons freuen darf und gleichzeitig ist es ein wunderbares Geburtstagsgeschenk, den sich das Gewandhausorchester zu seinem 275. Geburtstagsjubiläum selbst gemacht hat.
Eine Aufzeichnung aus dem Gewandhaus zu Leipzig vom 22./23. Februar 2018