Bedeutete für Mahler das Komponieren seiner frühen Symphonien noch »eine Welt aufbauen«, so scheint die Neunte sich eher mit der Dekonstruktion dieser Welt zu beschäftigen – ein zitierendes, rückblickendes Abschiednehmen. Im Partiturentwurf notierte er Worte wie »O Jugendzeit! Entschwundene! O Liebe! Verwehte!«. 1909 war seine heile Welt zerstört, zwei Jahre zuvor ein Herzklappenfehler diagnostiziert – die Krankheit, die letztlich zu seinem Tod führen sollte. Trotz mancher volkstümlicher Elemente komponierte er als Finale ein herzzerreißendes Adagio.
Herbert Blomstedt, Ehrendirigent der Bamberger Symphoniker, leitet durch dieses hoch emotionale Wechselbad der Gefühle zwischen tiefer Wehmut, Trost und Melancholie. Diese außergewöhnliche Aufnahme der Mahler Neunten ist tatsächlich die allererste gemeinsame Album-Veröffentlichung der Bamberger Symphoniker unter der Leitung ihres Ehrendirigenten Herbert Blomstedt!