Die 24 Präludien für Cello solo von Mieczyslaw Weinberg haben eine besondere Geschichte: Er komponierte sie Ende der Sechzigerjahre für Mstislav Rostropovich, der sie jedoch nie spielte. Ihre musikalische Sprache ist aphoristisch, oft brutal, provokant und von einer inneren Zerrissenheit geprägt. Die Präludien offenbaren viele verschiedene und sehr starke Gesten. Ihre Aufführung dürfte in Zeiten der Sowjetunion problematisch gewesen sein.
Gidon Kremer hat die Präludien für Solovioline adaptiert und dies ist die Weltersteinspielung seiner Adaption.
In seinen Konzerten spielt er sie oft zu Projektionen von Bildern des berühmten litauischen Fotografen Antanas Sutkus. Gidon Kremers frühere Annäherungen an die Musik des lange Zeit sträflich vernachlässigten, genialen Komponisten Weinberg, in dem viele aus heutiger Perspektive einen legitimen musikalischen Erben Dmitri Schostakowitschs sehen, wurde von der Musikkritik weltweit in den höchsten Tönen gelobt. Kremer scheint mit seinem ureigenen Ton der Idealinterpret für dieses spannende Repertoire zu sein.