Gidon Kremer gehörte zu den frühen Förderern des jungen Pianisten Georgijs Osokins, der 2015 beim 9. Internationalen Moskauer Chopin-Wettbewerb für junge Pianisten erstmals für Aufsehen sorgte. Gemeinsam mit Giedr? Dirvanauskait?, die seit vielen Jahren eine wichtige Rolle in der Kremerata Baltica spielt, legen die drei Musiker eine erste gemeinsame Einspielung mit Klaviertrios von Beethoven und Chopin vor.
Am Anfang steht Beethovens „Tripelkonzert“ in der Bearbeitung für Klaviertrio von Carl Reinecke. Dabei ist das gleichberechtigte Miteinander aller drei Stimmen bemerkenswert. Es bedarf voller Konzentration auf den permanenten Rollentausch zwischen orchestraler Kompaktheit und solistischer Virtuosität, um diese Fassung mit Leben zu füllen.
Das selten gespielte g-Moll-Trio von Frédéric Chopin ist eines der frühen Kammermusikwerke des Komponisten und bemerkenswerterweise das einzige mit Violine. Es folgt der klassischen Sonatenhauptsatzform, aber ist ein wahres musikalisches Drama in vier Akten.