Gustav Mahler stand dem Jenseits bereits sehr nahe, als er seine Arbeit an der 9. Symphonie beendete. Und so ist das Werk von einer stetigen Todesahnung durchzogen. Gleichzeitig jedoch pulsiert in dieser Musik Mahlers volle Lebenskraft, was den Hörer mitunter melancholisch und hoffnungsvoll zugleich stimmt.
Entstanden ist ein erschütterndes Werk mit berührenden Passagen und heftigen Eruptionen, das womöglich Gustav Mahlers ganz persönliches Drama zwischen Leben und Tod widerspiegelt.
Diese neue Aufnahme aus der Essener Philharmonie vom April 2018 belegt das alles auf sehr eindrückliche Weise. Bereits von Beginn seiner Essener Amtszeit an hat sich der ausgezeichnete Dirigent Tomás Netopil der Pflege von Gustav Mahlers sinfonischem Werk gewidmet und hat damit in den letzten Jahren immer wieder große Erfolge erzielen können.
Die Einspielung der neunten Sinfonie ist ein Gipfel in dieser Entwicklung, die Netopil als einen der zunehmend bedeutenden Mahler-Interpreten der Gegenwart ausweist.