SPIEGEL Online: "Für all jene, die sich in der Welt des Theaters nicht so auskennen: Stellen Sie sich einen Blockbuster vor, der die Oscars für besten Film, Drehbuch, Regie, Hauptdarsteller und Ausstattung abräumt. Über ihn wird jeder sprechen, ihn wird jeder sehen wollen."
Ein somalischer Pirat bittet vor dem Hamburger Landgericht um Verständnis für seinen Überfall auf das Frachtschiff MS Taipan und beklagt den Verlust seines Freundes Tofdau. Hauptfeldwebel Pellner und der Gefreite Dorsch fahren mit einem Patrouillenboot hinein in die Regenwälder Afghanistans. Ihr Auftrag: Liquidierung eines durchgedrehten Oberstleutnants. Die Reise führt immer tiefer in eine wirr wuchernde Welt, in der koloniale Geschichte und neokolonialistische Realitäten untrennbar miteinander verbunden sind. Immer weiter entfernen sie sich von der sogenannten Zivilisation, hinein in die Wildnis und Dunkelheit. Als der ertrunkene Pirat Tofdau unerwartet in die Geschichte zurückkehrt und in der Finsternis um Hilfe fleht, wird er von Hauptfeldwebel Pellner erschossen. Denn in dieser Erzählung ist kein Platz mehr für einen Fremden.
Skurril und filigran, ironisch und zugleich unendlich traurig beschreibt Wolfram Lotz in seinem Text unsere Unfähigkeit, das Fremde wirklich verstehen zu können: das Grauen eines weit entfernten Kriegs, eine andere Kultur, einen anderen Menschen und zuletzt sogar sich selbst.