Die Musik und die Lehre von Juozas Gruodis (1884–1948) legten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts den Grundstein für eine nationale Kompositionsschule in Litauen. Sein Stil nahm Einflüsse aus Ost und West auf – Sergei Rachmaninow, Alexander Skrjabin, Frédéric Chopin, Claude Debussy, Max Reger, Richard Strauss – und aus der litauischen Volksmusik. Obwohl die hier zu hörenden Klavierwerke innerhalb von nur acht Jahren komponiert wurden, zeigen sie eine beträchtliche Vielfalt, von beherrscht bis leidenschaftlich und kraftvoll, alles ausgedrückt mit vollmundiger spätromantischer Virtuosität und Verve.