Wie so viele bedeutende österreichische Musiker, die von den Nazis ins amerikanische Exil gezwungen wurden, fand sich Richard Stöhr (1874-1967) plötzlich von der Berühmtheit in die Obskurität gedrängt. Der Optimismus und die Energie, ja sogar der Trotz dieser drei Werke aus dem Jahr 1942 lassen vermuten, dass er dies mit Fassung trug, wobei seine musikalische Sprache ihren Wiener Akzent in einem individuellen Amalgam aus Bruckner, Mahler, Schmidt und Korngold beibehielt. Die Anklänge an Mahler in Stöhrs zweiter Sinfonie könnten eine bewusste Hommage sein, wenn es sich bei dieser Partitur um die Überarbeitung eines heute verschollenen Werks handelt, das kurz nach Mahlers Tod entstanden ist. Ebenfalls enthalten sind die Festival-Ouvertüre für Blasorchester „Per Aspera as Astra“ und das Musikalische Poem „Two Roads to Victory (Through Arms - through Love)“. Die Sinfonia Varsovia wird von Ian Hobson dirigiert. Alle vorgestellten Werke erscheinen hier als Weltersteinspielungen.