Weihnachten ist in Nordeuropa offenbar eher ein stilles, ruhiges Fest, fernab von westeuropäischer Hektik oder amerikanischem Bling-Bling mit Puderzuckerschnee. Der Sänger Thom Hell und der Pianist Andreas Ulvo (seines Zeichens Pianist beim Eple Trio) belegen auf ihrem Album „Christmas Songs“, dass Weihnachten in Norwegen eine Zeit der Sehnsucht und der Melancholie ist.
Ein Klavier und eine Stimme (hie und da noch ein paar dezente Soundscapes und Effekte aus dem Synthesizer), mehr brauchen die beiden nicht, um ein ganz persönliches Weihnachtsfest heraufzubeschwören. Die Songs wurden quasi als ‚One Take‘ aufgenommen und nur wenn notwendig sparsam mit Overdubs versehen. Die Spontaneität sollte unbedingt erhalten bleiben. Und plötzlich erklingen Klassiker wie „White Christmas“ und „Little Drummer Boy“, Pop-Schmonzetten wie „Last Christmas“ und Underground-Favoriten wie Tom Waits‘ „Ruby’s Arms“ einnehmend frisch und gleichsam neu wie vertraut.