Die 15 Streichquartette, die Dmitri Schostakowitsch komponierte, etablierten ihn als Meister des Genres. Diese Werke zeigen ihn in seiner konzentriertesten und intimsten Form. Obwohl jedes in Form und Struktur ganz unterschiedlich ist, offenbart jeder Takt einen Aspekt des Charakters des Komponisten, von wildem Humor bis hin zu schwarzer Verzweiflung, mit einer alles durchdringenden nervösen Spannung. Ohne Texte, beschreibende Titel oder eine offensichtliche öffentliche Agenda können sie als Offenbarungen der Musikalität des Komponisten in ihrer grundlegendsten Form gehört werden.
Das Jerusalem Quartet präsentiert auf seiner ersten Veröffentlichung bei BIS Records drei Quartette Schostakowitschs. Obwohl das Streichquartett Nr. 2 im Jahr 1944 komponiert wurde, ist sein Charakter schwer fassbar und es gibt keinen direkten Hinweis auf den Krieg. Dennoch handelt es sich um ein substanzielles Werk, dunkel, kraftvoll und manchmal dissonant. Das 7. Streichquartett, das aus drei kurzen Sätzen besteht, die ohne Unterbrechung gespielt werden, ist ein rätselhaftes und zutiefst persönliches Werk, das dem Gedenken an die Frau des Komponisten gewidmet ist. Trotz all seiner Fragen und komplexen inneren Bezüge gehört das Streichquartett Nr. 10 zu den unmittelbar ansprechendsten seiner späteren Werke. In dieser Phase seines Lebens neigte Schostakowitsch dazu, mit leiserer Stimme und für ein intimeres Publikum zu sprechen.