Bremen, Karfreitag 1868: 2500 Besucher erleben ein überwältigendes Konzert unter der Leitung des erst 34-jährigen Johannes Brahms. Aufgeführt werden Werke von Bach, Tartini und Robert Schumann sowie die ersten fertigen Teile seines neuesten Wurfes: „Ein Deutsches Requiem“. Zum krönenden Abschluss des umjubelten Events erklingt das „Hallelujah“ aus Händels Messias. Kent Nagano, das Philharmonische Staatsorchester Hamburg sowie über 400 Sängerinnen und Sänger haben exakt das Programm des legendären Konzertes aufgeführt. Das Album erscheint bei BIS.
Ein solches Programm mag heute ungewöhnlich erscheinen, aber diese musikalischen Ergänzungen werfen ein neues Licht auf Brahms' Werk, das sich in dieser Version als das manifestiert, was Umberto Eco als ‚offenes Werk‘ bezeichnet hätte. Die Aufführung des Werks in der Form, wie es bei der Bremer Uraufführung zu hören war, ist mehr als nur eine Rekonstruktion: Sie bereichert unser Verständnis dieser einzigartigen Musik. Bemerkenswert ist zudem, dass insgesamt neun Chöre und Vokalensembles mitgewirkt haben. Mitgewirkt haben weiterhin die Mezzosopranistin Kate Lindsey, der Bariton Jóhann Kristinsson, die Geigerin Veronika Eberle und der Organist Thomas Cornelius.