Beethoven wurde bereits als Teenager als „neuer Mozart“ gefeiert und tatsächlich: Viele seiner frühen Werke, insbesondere im Bereich der Kammermusik, sind von Mozarts Stil unüberhörbar beeinflusst. Die drei Quartette für Klavier und Streicher WoO 36 aus dem Jahre 1785 (und im November 1828 posthum veröffentlicht) machen da keine Ausnahme: Sie sind direkt an drei der sechs Violinsonaten angelehnt, die Mozart 1781 veröffentlichte, KV 296, 379 und 380. Andererseits ist unwahrscheinlich, dass Beethoven das erste Beispiel dieses Genres, Mozarts Klavierquartett in g-Moll, KV 478, bereits kannte, da es erst am 16. Oktober 1785 in Wien fertig gestellt wurde, sodass Beethoven es in Bonn nicht rechtzeitig kennengelernt haben dürfte. Daher ist es gut möglich, dass die drei WoO 36 - und nicht KV 478 - tatsächlich die ersten Beispiele für das Klavierquartett in der Kammermusikliteratur sind.