Lino Liviabella war ein bekannter Pianist und preisgekrönter Komponist im frühen bis mittleren 20. Jahrhundert. Er war auch für seine Vorreiterrolle innerhalb der Bewegung bekannt, die die italienische Instrumentalmusik vom Einfluss der Oper des 19. Jahrhunderts emanzipieren wollte. Der Geist von Liviabellas Musik manifestiert sich als kreative Reise durch stimmungsvolle Klänge, flüchtige Bilder und starke dynamische Kontraste. Von der rigorosen und brillant virtuosen „Sonata in un Tempo“ bis hin zum leidenschaftlichen Konzert für Violine und Klavier und anderen Werken stellen Liviabellas Kammerkompositionen die ersten bedeutenden Werke für Violine und Klavier dar, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Italien geschrieben wurden. Dieses Album präsentiert den Geiger Hans Liviabella, den Enkel des Komponisten. Er ist der erste Geiger des Quartetto Energie Nove, einem Ensemble, mit dem er eine intensive Konzerttätigkeit ausübt und regelmäßig Alben aufnimmt. Für diese Aufnahme spielte er die Stradivari von Dubray-Savile aus dem Jahr 1683 und eine Enrico Rocca (ehemals Conte Ignazio di Salabue, ehemals Annibale Fagnola) aus dem Jahr 1848. Die Instrumente wurden für diesen Anlass vom Verein ‚Adopt a Musician‘ in Lugano ausgeliehen.