Als sich Puccini daran machte, Didier Golds „La Houppelande“ als literarische Vorlage für eine Oper in Betracht zu ziehen, war er fasziniert von der Möglichkeit, einen Fluss in der Musik darzustellen. Der Fluss dient in „Il tabarro“ (zu Deutsch: Der Mantel) dann auch als Kulisse der Handlung und bestimmt ihr Tempo. Die Handlung spielt sich vollständig auf einem Lastkahn auf der Seine in Paris ab. Die Musik, die den Fluss beschreibt, verwendet eine zyklische Wiederholung von ostinaten Mustern, die das monotone Fließen des Wassers darstellen, so unaufhaltsam wie das Schicksal und so regelmäßig wie der Lauf der Zeit.
„Il tabarro“ ist der erste Teil von Puccinis „Trittico“. In diesem Opern-Triptychon vereinte Puccini eine tragische („Il tabarro“), eine lyrische („Suor Angelica“) und eine heitere Kurzoper („Gianni Schicchi“), die typischerweise an einem Abend aufgeführt werden. Die Produktion vom November 2019 des Teatro del Maggio Musicale Fiorentino konzentrierte sich auf den ersten Teil und betont unter der Regie von Denis Krief den tragischen Aspekt der Geschichte in einer zeitgemäßen Inszenierung.