„Suor Angelica“ ist einer der drei Einakter, die Puccinis in „Il Trittico“ zusammenfasste. Es ist die lyrischste und tragischste der drei Opern und – unüblich für ein Bühnenwerk jener Zeit: Sie hat eine rein weibliche Besetzung.
In einem Kloster in der Nähe von Florenz im 17. Jahrhundert angesiedelt, erzählt „Suor Angelica“ die tragische Geschichte einer Adeligen, die gezwungen wird, Nonne zu werden, um die Sünde zu sühnen, ein uneheliches Kind bekommen zu haben. Sie muss das Kind abgeben und bleibt sieben lange Jahre lang ohne Nachricht von ihm und ihrer Familie. Obwohl scheinbar angepasst an die tägliche Routine des Klosters sehnt sich Angelica unbedingt nach Nachrichten von ihrer Familie. Als ihre Tante sie endlich zum ersten Mal besucht, wird Suor Angelica kalt mitgeteilt, dass ihr Sohn zwei Jahre zuvor an einer unheilbaren Krankheit gestorben sei. Die Arie „Senza mamma“ (Ohne Mama) ist der tragische Höhepunkt der ganzen Oper. In ihrer Not beschließt Angelica, dass es nur noch eine Möglichkeit gibt, um mit ihrem Kind wieder vereint zu werden: Sie bereitet ein Gift vor und trinkt es. Am Rande des Todes bittet sie um Vergebung, die ihr die Jungfrau Maria gewährt, als sie mit einem kleinen Jungen an ihrer Seite erscheint.