Im Frankreich des Sonnenkönigs Ludwig XIV. besaß Jean-Baptiste Lully einzigartige Rechte: Niemand durfte ohne seine Erlaubnis in Frankreich Opern aufführen. 1686 hatte sein Einfluss zwar schon abgenommen, jedoch komponierte er mit „Acis et Galatée“, einer Pastorale-héroïque (diese Gattung hatte der Komponist selbst erfunden), eins seiner letzten Meisterwerke. Die Handlung – der Zyklop Poliphème liebt die Nymphe Galatée – inspirierte Lully zu außergewöhnlichen Effekten, einem tiefsinnigen Monolog an die Nymphe im 3. Akt und einer großartigen Passacaille am Ende, dazwischen eine Reihe von Tänzen und lebhaften Chören.