Zu den interessantesten Persönlichkeiten, die in der Musikwelt des Italiens des späten 19. Jahrhunderts wiederentdeckt werden müssen, gehört zweifellos der piemontesische Komponist Pietro Eugenio Luigi Hugues (1836-1913). Die verfügbaren Informationen über Hugues sind nicht mehr so spärlich wie früher. Dank der Daten aus Archivforschungen hat sich Hugues als eine überraschende Persönlichkeit herausgestellt: Er war nicht nur ein renommierter Flötist, Organist und Komponist, sondern auch ein bedeutender Geograf, Universitätsprofessor und einer der wichtigsten Befürworter des Geografieunterrichts an italienischen Schulen. Sein Leben weist überraschende Ähnlichkeiten mit dem eines Zeitgenossen auf, dem Flötisten, Komponisten und Chemiker Aleksandr Borodin (1833–1887). Diese Aufnahme ist also sehr interessant, einerseits wegen ihres monografischen Charakters (es ist das erste Album, das ausschließlich Luigi Hugues gewidmet ist); zweitens wegen der exklusiven Aufführung von Originalwerken wie der Sonate in C-Dur op. 119, Studio da Concerto in D-Moll op. 3, Sonata Romantica op. 57, Capriccio „Le Silfidi“ op. 29 Nr. 2, Sonata Fantastica op. 100, „Dans le Bois“ op. 67 und schließlich die Sonate in F-Dur op. 95: eine meisterhafte Auswahl aus den besten Stücken aus Hugues' umfangreichem Flötenmusik-Oeuvre. Diese Werke sind unerlässlich, um die tiefe Seele, die wahrhaftige Natur dieses Komponisten zu verstehen. Die beiden Solisten spielen historische Instrumente: Paolo Dalmoro die Flöte und Maurizio Fornero Klavier.