Die Präsentation der Reliquien war im Mittelalter nicht nur eine spirituelle Praxis, sondern wurde auch in religiöse Zeremonien integriert, die oft von Hymnen und Gebeten begleitet wurden.
Eine bemerkenswerte Privatsammlung von Reliquien gehörte bis 1204 dem byzantinischen Kaiser, bis sie größtenteils von Ludwig IX. von Frankreich erworben wurde, der dafür die Sainte-Chapelle in Paris baute. Auch im Königreich Aragonien wurden Reliquien in einem königlichen Kontext verehrt, mit einer Sammlung, die während der Herrschaft von Martin I. angelegt wurde. Diese Sammlung umfasste Fragmente des Heiligen Kreuzes, den Heiligen Gral und Reliquien des Heiligen Georg, die später in der Kathedrale von Valencia aufbewahrt wurden.
Viele dieser Reliquientraditionen sind in Manuskripten erhalten geblieben, die die mittelalterliche Spiritualität widerspiegeln und einen Einblick in die tiefe Verbindung zwischen Reliquien, Musik und Frömmigkeit geben. Die Musik, die mit diesen Reliquien verbunden ist, ist zwar heute wenig bekannt, aber ein reicher Teil des kulturellen und religiösen Erbes des Mittelalters.