Auf „Phantasmata“ stellt die Pianistin Beth Levin zwei Hauptwerke des romantischen Repertoires gegenüber: Franz Liszts Sonate in h-moll, deren visionärer Entwurf zum Wegweiser für die zyklische Form wie auch für die in einem Satz komprimierte Symphonik des 20. Jahrhunderts werden sollte, und Mussorgskys märchenhaften Zyklus „Bilder einer Ausstellung“, wie vielleicht kein anderes Klavierwerk eine breitgefächerte Essenz der russischen Musik (und des französischen Impressionismus) sowie längst ein Schlüsselwerk der Popkultur mit zahlreichen Bearbeitungen in Jazz, Progressive Rock und Metal. Beide Werke sind zwar hochvirtuos, doch vor allem herausfordernd als musikalische Großformen und im selben Atemzug tönende Selbstportraits ihrer Komponisten.