Bereits mit ihrem ersten Album „Tanz' von innen“ beeindruckte das Ensemble Divinerinnen mit diesem schlanken Sound-Ideal, das den typischen Klang der Wiener Unterhaltungsmusik herausfordert. Drei Jahre später folgt nun das neue Album „divinerisch!“, für das die sieben Musikerinnen ihren Stil scheinbar destilliert und durchgelüftet haben – der Ländler klingt nicht nach Ledersohlen auf Holzboden, sondern nach nackten Füßen auf einer Sommerwiese. Die gemütliche Betthupferl-Schwere der späten Stunde, von Wein und Geselligkeit, die viele mit Wiener Musik verbinden, ist so gar nicht ihr Ding. Das Ensemble Divinerinnen verpasst den Melodien einen radikalen Frischekick. Und beim Zuhören merkt man: So gern man sich auch ab und zu in Melancholie und Weltschmerz suhlt, gerade jetzt braucht man Aufbruch und Klarheit. Da geht der divinerische Weg auf – in luftige Höhen, wo man eine frische kühle Brise in den Ohren spürt: scharfer und würziger, strahlender und funkelnder Klang, zarte und leichtfüßige Melodien. Mehr Frizzante als Spritz. Manches typische Wiener Motiv wird gründlich durchgelüftet. Manches Nachwuchsmotiv wird selbstbewusst veredelt. Und wenn sie bei einem würzigen Vers kurz und elegant den Zeh in den Dreck stecken, dann findet man sie furchtbar charmant und ein bisschen sexy, diese Divinerinnen.