„Paramyth 1-3“ ist ein Zyklus für Streichquartett, der im Laufe der Jahre im Auftrag verschiedener Festivals und für drei verschiedene Ensembles komponiert wurde. Von Anfang an war für Clemens Gadenstätter klar, dass die einzeln komponierten Stücke insgesamt einen Zyklus ergeben sollten. Einige Jahre nach den einzelnen Uraufführungen wurde am 09.10.2020 erstmals der gesamte Zyklus vom Arditti Quartet zur Aufführung gebracht. Konzeptueller Ausgangspunkt von „Paramyth 1-3“ sind grundlegende menschliche Tätigkeiten, die vollzogen oder gedacht werden können, jedoch weniger erlebt werden wollen, wie das Häuten, das Schlitzen und das Reißen. Vor allem drei Gemälde veranschaulichen die Aspekte auf besondere Art: „Die Schindung des Marsyas“ von Tizian, die Kreuzigungstafel des Isenheimer Altars von Matthias Grünewald und die Studie nach Velázquez’ Porträt von Papst Innozenz X. von Francis Bacon. „Paramyth 1-3“ ist die Vertonung dieser drei Erfahrungen und deren Verdichtung in der Kunst. Clemens Gadenstätter (* 1966) ist ein österreichischer Komponist und Dirigent, der Kompositionsaufträge von vielen bedeutenden Institutionen und Klangkörpern erhält, darunter die Musik-Biennale Berlin, die Salzburger Festspielen, der Südwestrundfunk (Donaueschinger Musiktage 2001, 2005, 2012) und der ORF. Das Arditti Quartett ist ein 1974 gegründetes Streichquartett mit Schwerpunkt auf der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Hunderte von Kompositionen wurden dem Quartett gewidmet, von namhaften Komponisten wie Benjamin Britten, John Cage und György Ligeti.