Die Partitur der „Propheten“ war die letzte, die Kurt Weill in Europa komponierte und zugleich seine letzte Vertonung eines umfangreichen deutschen Textes, bevor er die Sprache seiner neuen US-amerikanischen Heimat annahm. Musikalisch greift Weill darin auf jede seiner großen Kompositionen zurück, von „Mahagonny“ über „Die sieben Todsünden“ bis hin zur Sinfonie Nr. 2, nimmt aber gleichzeitig bereits Elemente seiner zukünftigen Broadway-Stücke vorweg. Die „Four Walt Whitman Songs” entstanden unter dem Eindruck des Angriffs auf Pearl Harbor und zeigen die amerikanischste, patriotischste Seite Weills: dramatisch, eingängig und sogar sentimental, vertraut und dennoch gänzlich anders.