Gleich nach dem Erfolg seiner Oper „Notre Dame“ suchte Franz Schmidt nach einem neuen Stoff für ein weiteres Projekt und stieß auf den Roman „Fredigundis“ von Felix Dahn, der sich lose auf historische Ereignisse aus dem 6. Jahrhundert stützt. Von 1916 bis 1921 arbeitete Schmidt an seinem Projekt, das im Dezember 1922 in Berlin uraufgeführt wurde. Franz Schmidts Musik zu „Fredigundis“ steht gleichsam am Endpunkt der Entwicklung, die die sogenannte „klassischromantische” Periode durchzieht. Zahlreiche Chromatismen und eine bis an die Grenzen der Tonalität vorstoßende Ausweitung des Dur-Moll-Systems sowie dichte Kontrapunktik und perfekte Satzkunst in den Gesangspartien prägen das Werk.