Nach der Übersiedlung nach Moskau 1943, sah sich Mieczys?aw Weinberg mit einem weit verbreiteten, tief verwurzelten Antisemitismus in der Bevölkerung und seitens der Politik konfrontiert. Vielleicht komponierte er gerade deshalb eigens für die niveauvolle Unterhaltung der jüdischen Community in Moskau Mitte der 1970er Jahre die Oper „Masel tov“, ein Werk voller jüdischer Topoi, das sich gleichzeitig sozialistisch tarnt (als Feinde und Unterdrücker werden hier deutlich die „reichen Leute“ ausgemacht, die es zu entmachten gilt).
Der Text der Oper, an dem Wein-berg selbst nur wenige Änderungen vornahm, stammt im Original von dem „jüdischen Mark Twain“ Scholem Alejchem (1859–1916). Ulrike Patow verfasste ein deutschsprachiges Libretto für die von Henry Koch erstellte Kammerfassung der spritzigen Oper.
Die nmz resümierte zur Premiere: „Die überbordende Spielfreude (…) provozierte beim Premierenpublikum stürmischen Applaus.“