Dass Kunst kein Selbstzweck, sondern mit einer Aufgabe, einer moralischen Verpflichtung verbunden ist, davon zeugt das künstlerische Schaffen Gidon Kremers. Nie hat der Violinist aufgehört, nach jener Wahrheit zu suchen, die in der Tiefe und Schönheit des musikalischen Klangs verborgen liegt, und der er mit seinem Spiel eine unverwechselbare Stimme gegeben hat.
„Gidon Kremer – Die eigene Stimme finden“ ist ein ruhiges und nachdenkliches Portrait eines großen Geigers und Intellektuellen, der sich als Vermittler von Werten versteht und dessen Ethos jegliche Form von Narzissmus und Gewinnstreben fremd, ja zuwider ist.
Weiterhin in der DVD enthalten ist eine Aufzeichnung von „Preludes to a Lost Time“ aus dem Gogol Center in Moskau:
Gidon Kremer spielt die 24 Präludien Op. 100 von Mieczys?aw Weinberg, die er für die Violine adaptiert hat. Dieses Werk kann als ein Höhepunkt der intensiven künstlerischen Auseinandersetzung Gidon Kremers mit der Musik des bemerkenswerten Komponisten verstanden werden. Kremer spielt die Präludien zu Projektionen von schwarz-weiß-Bildern des litauischen Fotografen Antanas Sutkus, die die narrative Kraft der Musik auch visuell betonen.